Generalfeldmarschall von Hindenburg

Aus meinem Leben


1914 

Der Kampf um Ostpreußen

 

Kriegsausbruch und Berufung

Die Ruhe meines Lebensabends, den ich in meiner einstigen Garnisonstadt Hannover beschließen wollte, gab mir seit dem Jahre 1911 die Möglichkeit, mich den politischen Vorgängen in der Welt mit Muße zu widmen. Die Beobachtungen, die ich dabei machte, waren freilich nicht imstande, mich mit Befriedigung zu erfüllen. Ängstlichkeit lag mir ferne, und doch konnte ich ein gewisses bedrückendes Gefühl nicht loswerden...

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Zur Front

Die Heimat lauschte in Spannung. Die Nachrichten von den Kriegsschauplätzen entsprachen unseren Hoffnungen und Wünschen. Lüttich war gefallen, das Gefecht bei Mülhausen siegreich geschlagen, unser rechter Heeresflügel und unsere Mitte im Vorschreiten durch Belgien. Die ersten jubelatmenden Nachrichten über die Lothringer Schlacht drangen ins Vaterland. Auch aus dem Osten klang es wie Siegesfanfaren. Nirgends Ereignisse, die sorgende Gedanken gerechtfertigt erscheinen ließen...

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Tannenberg

Am frühen Nachmittag des 23. August erreichten wir unser Hauptquartier Marienburg. Wir betraten damit das Land östlich der Weichsel, das demnächstige Gebiet unseres Wirkens. Die Lage an der Front hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt wie folgt entwickelt:
Das XX. Armeekorps war von seinen Grenzstellungen bei Neidenburg auf Gilgenburg und Gegend östlich zurückgegangen...

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Die Schlacht an den Masurischen Seen

Der Gefechtslärm auf dem Schlachtfelde von Tannenberg war noch nicht verstummt, als wir die Vorbereitungen für den Angriff auf die Armee Rennenkampf begannen. Am 31. August abends traf folgende telegraphische Weisung der Obersten Heeresleitung ein:
"XI. Armeekorps, Gardereservekorps, 8. Kavalleriedivision werden zur "Verfügung gesteht. Transport hat begonnen. Zunächst wird Aufgabe der "8. Armee sein, Ostgrenze von Armee Rennenkampf zu säubern...

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1914

Der Feldzug in Polen

 

Abschied von der 8. Armee

Anfang September hatten wir aus dem österreichisch-ungarischen Hauptquartier gehört, daß die Armeen bei Lemberg durch starke russische Überlegenheiten sehr gefährdet wären, und daß ein weiteres Vorgehen der k. u. k. 1. und 4. Armee eingestellt sei.
Seit dieser Zeit verfolgten wir gespannt die dortigen Vorgänge und hörten noch mehr und noch Schlimmeres...

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Der Vormarsch

Wir hatten es für das beste gehalten, unsere Armee in der Gegend von Kreuzburg in Mittelschlesien zu versammeln. Von dort glaubten wir größere Armfreiheit zum Operieren gegen die nördliche Flanke der russischen Heeresgruppe in Polen, deren Stellung zur Zeit allerdings nicht festgelegt war, zu besitzen. - "Unmöglich!"
Wir möchten, daß es unserer Armee gestattet wird, mit dem rechten Flügel über Kielce (Mitte Polens) vorzugehen. - "Unmöglich!"...

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Der Rückzug

Was wir befürchten, tritt ein. Aus Warschau heraus quellen immer neue Truppenmassen, und auch weiter unterhalb überschreiten solche die Weichsel. Von unseren langgestreckten Kampflinien an der Stirnseite aufgehalten, droht die sich immer weiter nach Westen entwickelnde feindliche Überlegenheit um unsere linke Flanke herumzuschlagen. Die Lage kann und darf so nicht lange bleiben. Unsere ganze gemeinsame Operation kommt in Gefahr, nicht nur zu versumpfen, sondern zu scheitern...

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Unser Gegenangriff

Der neue Plan gründet sich auf folgende Erwägung: Würden wir in der jetzigen Aufstellung den Angriff der gegenüberstehenden 4 russischen Armeen frontal abzuwehren versuchen, so würde der Kampf gegen die erdrückende Übermacht wohl ebenso verlaufen wie vor Warschau. Schlesien ist also auf diese Weise vor dem Einbruch des Gegners nicht zu retten. Diese Aufgabe ist nur im Angriff zu lösen. Ein solcher, gegen die Stirnseite des weit überlegenen Gegners geführt, würde einfach zerschellen... 

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Deutsche Postkarte aus dem Ersten Weltkrieg

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